Against the maxi-prison and the world that needs it

2015/08/13

Für den Aufstand [Januar 2014]

Filed under: Deutsch — lacavale @ 11:58

Auszug aus dem Flugblatt „Une journée noir à Anderlecht, allumons les torches!“ [Ein schwarzer Tag in Anderlecht, entzünden wir die Fackeln!], das am 18. Januar 2014 verteilt wurde, einen Tag nach dem Tod von Maria Chidiri, die während einer Hausdurchsuchung in Anderlecht aus dem Fenster „gefallen“ ist.

Der vorgesehene Bau des größten Gefängnisses von Belgien auf Brüsseler Boden ist bloß ein weiterer Abschnitt des Krieges, den die Macht gegen die Armen führt, ein Krieg, den sie ebenso führt, indem sie Luxuswohnungen in den ärmeren Vierteln einführt, sowie, indem sie den öffentlichen Transport militarisiert. Wenn die Macht sich sehr bewusst darüber ist, was sie dabei ist, zu tun, so liegt es an uns, ebenfalls bewusst zu sein über die Entscheidung, die sich stellt: entweder mit sich mach lassen, oder kämpfen.

Es ist vielleicht nicht die Stunde der frontalen Konfrontation mit der Macht, aber gegenüber dem Krieg, die sie gegen das Brüssel von unten angegangen hat, gilt es, wieder die Initiative zu ergreifen. Manche werden vielleicht sagen, dass wir zu wenige sind, um zu revoltieren zu wollen und zu wagen, doch im Grunde liegt die Frage nicht darin. Wenn die Macht überall ihr Kontrollnetz webt, so ist sie dennoch fern davon, allmächtig zu sein. Wenn sich der Feind massenhaft zeigt und das Territorium besetzt, wie es jede Macht logischerweise tun muss, um den Unterdrückten das Rückgrat beugen zu lassen, gilt es, als Partisanen zu handeln. Kurzum, in kleinen, mobilen und kreativen Gruppen handeln, um die Projekte der Macht zu sabotieren. Die Baustellen in Brand stecken, welche die Ankunft der Macht und des Geldes ankündigen. Die Kabel der Videoüberwachung durchtrennen. Die Abfalleimer und die Fahrzeuge von Unternehmen in lauter Fackeln der Revolte verwandeln. Den isolierten und verletzlichen Polizeipatrouillen Hinterhalte legen. In der alltäglichen Routine des Elends und der Wirtschaft Chaos provozieren, wie es jene alten Saboteure taten, welche die Elektrizität kappten, die Eisenbahnen und die Metros sabotierten, kleine Barrikaden auf den Straßenachsen errichteten, um den Verkehr zu blockieren. Und dort Raum öffnen, wo das möglich ist, um miteinander zu sprechen und sich in dem Kampf gegen die Macht zu koordinieren. Räume kreieren, zu denen die Macht keinen Zugang hat, wie Sümpfe, in denen ihre Truppen nur stecken bleiben können. Es ist auch Luft, die es braucht, frische und kräftige Luft, wenn man will, dass der Wind der Revolte weht.

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